Ohne Führerschein in Kalifornien

1. Dezember 2013

Bei den vorherigen zwei Besuche in Kalifornien galt ich als Besucher und durfte mit dem ausländischen Führerschein fahren. Jetzt bin ich aber Einwohner und muss einen kalifornischen Führerschein haben. Der ausländische ist nur gültig für... zehn Tage! Ich habe zwar nicht gleich am Anfang geguckt, aber die erste verfügbare Termine bei DMV (Departmen of Motor Vehicles) sind erst zwei Wochen von jetzt, und diese habe ich gefunden nachdem ich bei etwa zehn Standorte in der Gegend gesucht habe. Das war eingeschränkt sinnvoll, da ich jetzt nicht mal ein Auto mieten kann und zu einem schwer zu erreichenden Standort gar nicht hinkommen kann. Ich frage morgen telefonisch nach, ob ich ohne Termin kommen kann, sollte möglich sein.

Der Weiße Hengst ist ohnehin noch nicht da. Heute soll er in San Francisco angekommen sein; es dauert noch einige Tage (möglicherweise mehr als eine Woche) bis er vom Zoll freigegeben ist. Darüber hinaus ist die Versicherung noch nicht da — ich hatte von der deutschen Adresse etwas vergessen, der Brief ist zurückgekommen und ich erwarte ihn jetzt auf der geschäftlichen Adresse.

In der Zwischenzeit kann ich zur Arbeit mit den Shuttles der Firma fahren, oder mit dem Fahrrad zum Caltrain und aus dem anderen Bahnhof wieder mit Fahrrad zur Arbeit, oder ganz mit Fahrrad. Das Problem der Shuttles und der Züge ist, dass sie nach festem Fahrplan fahren und ich verpasse sie allzu oft. An Wochenenden fahren wenige Züge und gar keine Shuttles. Nur mit Fahrrad fahren ist zeitaufwendig, da die Entfernung knapp 25 Kilometer beträgt. Die Route ist allerdings schön — auf Radwegen an der Buchtküste... es ist ziemlich ruhig, besonders abends. Ich bin vor paar Tage um zwei in der Nacht zurückgefahren, Enten und Hasen wegjagend. Es tut mir etwas Leid wegen den dummen Hasen — sie laufen genau auf dem Weg, auf dem ich fahren will, statt am Rand anzuhalten und zu warten bis ich wegfahre. So laufen sie lange vor mir. Vielleicht soll ich kräftig auf den Pedalen treten und überholen.

Die ganze Geschichte mit der eingeschränkten Mobilität wirkt deprimierend. Ich muss immer schauen wann was ist und eilen. Ich bin nicht daran gewöhnt, nach Fahrplänen zu fahren, und bin immer noch ziemlich chaotisch in meinen pendelzeiten. Natürlich soll ich mich ändern... das erfordert aber viel Zeit und Mühe... es gibt auch noch vieles, was ich in mir ändern will... ersmal warte ich also auf die Versicherung, den Führerschein und die Maschine!