Aufstehen

22. Juni 2014

Meine umfangreiche Einrichtungen zum Wecken sind das Ergebnis eines langen Wettbewerbs zwischen der wache ich und der schlafende ich. Am Anfang war einfach ein Programm, dass mich aufweckt. Zuerst weckt es den Computer, so muss ich erstmal mein Passwort eingeben, bevor ich es ausschalten kann. Ich kenne mein Passwort aber gut genug, um es schlafend eingeben zu können. Manchmal habe ich das gemacht, ohne dass ich mich nachher daran erinnern konnte.

Der näcshte Schritt war eine Vielzahl Wecker einzurichten, die jede Minute klingeln, sodass ich sie alle ausschalten muss. Das bedeutet etwa 15 Minuten rumklicken, was genug sein sollte, um mich halbwegs aufzuwecken. Gut, aber der schlafende ich ist auf die Idee gekommen, das Programm einfach zu beenden, wobei alle Wecker stumm bleiben. Der wache ich hat das Programm zum Daemon gemacht, d.h. es wird vom System immer wieder neu gestartet, sobald es beendet wird. (In den Anleitungen hieß es, so wie ich es mache sollte man es nicht einrichten, sonst kann man das Programm nicht beenden, selbst wenn man es will — genau was ich brauche!)

Am leichtesten schaltet man die Wecker nun ab, indem man ein Audio-Kabel reinsteckt, der zu keinem Gerät angeschlossen ist, oder zu ausgeschaltete Boxen. Das am schnellsten zu erreichende Kabel ist bewusst tief in einer Schublade im anderen Zimmer gesteckt. Um es herauszunehmen, muss ich halbwegs aufwachen, und je nacdem wie tot ich mich dan fühle, entweder stehe ich auf oder stecke das Kabel rein und gehe zurück ins Bett. Ich überlege mich ob das befriedigend ist. Wenn nicht, müsste ich das Kabel jeden Abend draußen zum Postfach bringen...