Manifest eines Facebookers

17. November 2013

So, morgen fange ich bei Facebook an. Ja, ich wohne in der sonnige Kalifornien, kriege kostenloses Essen und muss mein Geld nicht so oft zählen. Trotzdem ist die Reise, die morgen anfängt, alles andere als eine Spaßfahrt. Aus technischer Sicht, wir setzen uns mit Herausforderungen auseinander, die keiner vor uns getroffen hat. Unser Ziel dabei ist, ein funktionierendes System aufzubauen, nicht nur einige beeindruckende, aber immerhin nutzlose Papiere. Aus sozialer Sicht, wir haben riesige Verantwortung. Betrachte ich diese beiden zusammen, stelle ich fest: wenn ich irgendwas falsch mache, werden in diesem Moment eine Milliarde Flüche mir gewidmet.

Mit Facebook, Leute aus aller Welt finden Liebe, stürzen Regierungen, und alles was dazwischen fällt. Sie alle verlassen sich darauf, dass wir unsere Arbeit gut machen. Vielleicht kennt ihr die alte Nachricht, dass etwas schiefgelaufen ist und wir arbeiten daran, das Problem so früh wie möglich zu beheben. Vielleicht habt ihr euch gewundert was dann hinter den Kulissen passiert. Die Wahrheit ist, wir sind dabei, das Problem so früh wie möglich zu beheben, egal wie spät es ist oder was für andere Pläne wir hatten. Ich erwarte Nächte wie diese zu haben... allerdings wollen wir ja Probleme in erster Linie vermeiden (und mit Erfolg — wann habt ihr diese Nachricht zuletzt gesehen?). Ich muss also das Können zum Teil mitbringen, zum Teil erwerben, das nötig ist um so ein großes System aufzubauen, das einwandfrei funktioniert. Ich erwarte zahlreiche Abende, wenn ich total erschöpft von dem Gelernten nach Hause komme... mich erwarten viele schwierige Momente, aber ich habe diese eine Sache, die mir immer Kraft gibt, wenn ich daran denke —

Unsere Mission, die Welt offener und vernetzter zu machen

Als ich geboren bin, war es undenkbar, dass ich überhaupt nach Kalifornien gehe — und was hätte ich eigentlich da verloren, in der degradierenden Gesellschaft böser Imperialisten. Das hat man uns zumindest erzählt, und viele da im Osten haben sich nicht die Mühe gegeben nachzudenken, ob das überhaupt Sinn macht. Viele haben einfach wiederholt was ihnen gesagt wurde. Und haben gehasst, und haben nicht gewusst warum. Ich vermute, auf der anderen Seite war es ähnlich. Und jetzt ist die Mauer weg, wir haben angefangen, uns zu treffen, und haben verstanden, wir sind gar nicht zo unterschiedlich, als man uns gesagt hatte. Man könnte sich denkne, etwas hätte sich verändert. Ja — die Namen. Wir hassen Leute ohne Grund immer noch, haben lediglich andere zufällige Kriterien ausgesuch, auf denen wir unser Hass basieren. Unsere Mission in Facebook ist Leuten die Möglichkeit zu geben, mehr über sich mitzuteilen, sodass sich die Feinden von heute besser kennenlernen und verstehen, dass sie eigentlich kein Grund haben, Feinde zu sein.

Die Welt beobachtet mich, und erwartet, dass ich sie besser mache... das Versprechen, das ich heute mache, ist: ich betrüge sie nicht!